Solidarität mit Israel und den Opfern auf beiden Seiten

Solidarität mit Israel und den Opfern auf beiden Seiten

Am 10. Oktober gab es bereits eine sehr spontane Solidaritätsveranstaltung mit Aufruf zum Gebet vor der Nikolaikirche, bei der auch einige Gemeindemitglieder anwesend sein konnten. Wir rufen gemeinsam mit vielen anderen zum Gebet auf (z.B. Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Potsdam (ganz kurz: https://ack-potsdam.de) und Interreligiöses Forum in Potsdam (https://irf-potsdam.de)).

Unsere Solidarität gilt nicht nur Israel, sondern auch den Opfern in der Zivilgesellschaft in Gaza. Ein ehemaliger Pastor der Baptistenkirche in Gaza schreibt zu der Explosion am dortigen Krankenhaus: „Tragischerweise suchten die Opfer Zuflucht im Krankenhaus, da sie glaubten, es sei aufgrund seiner christlichen Zugehörigkeit ein sicherer Zufluchtsort. Auch das Gebäude der Baptistengemeinde in Gaza ist aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zur Hauptpolizeistation in Gaza betroffen.“ Bitte betet weiter für die Situation im Nahen Osten und für alle Menschen dort, die so schrecklich leiden müssen.

Unser Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland hat dazu folgende Stellungnahme veröffentlicht:

Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland sprechen wir unsere tiefe Anteilnahme aus. Als Präsidium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland sind wir gemeinsam mit unserem Fachkreis Christen und Juden wie unsere Gemeinden und ihre Mitglieder entsetzt, traurig und fassungslos über den brutalen Angriff der Hamas.

Hunderte Terroristen sind in den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2023 nach Israel eingedrungen. Schamlos wurde ein jüdischer Feiertag für den Überfall genutzt: Simchat Tora, der Tag der Freude an der Heiligen Schrift. Das Ausmaß des Grauens erschüttert uns. Wir verurteilen auf das Schärfste das Massaker an hunderten Zivilisten, die Ermordung von Kindern, älteren Menschen und ganzen Familien, die Vergewaltigungen von Frauen, die Verschleppung von Geiseln und ihre entwürdigende Behandlung. Der Staat Israel versteht sich als Garant, dass es „nie wieder“ zu einem Holocaust am jüdischen Volk kommen soll. Diese Zuversicht hat der pogromartige Überfall erschüttert. Seit dem Holocaust wurden nicht mehr so viele jüdische Menschen an einem Tag ermordet.

Den Opfern des Angriffs und ihren Angehörigen drücken wir unser tiefes Mitgefühl aus. Wir fühlen mit den Menschen in Israel und mit den Jüdinnen und Juden in unserem Land, die durch die Gräueltaten, die weiter andauernden Raketenangriffe und die Angst vor weiterer Gewalt schockiert und verunsichert sind. Dieser Terror ist durch nichts zu rechtfertigen. In aller Deutlichkeit lehnen wir jede Relativierung und Unterstützung des grausamen Angriffs ab. Dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland in dieser Zeit antisemitischen Parolen und Bedrohungen ausgesetzt sehen, macht uns fassungslos.
Wir sind dankbar, dass die deutsche Bundesregierung mit klaren Worten ihre Solidarität mit Israel betont hat. Wir begrüßen auch die Maßnahmen, die dazu eingeleitet wurden. Insbesondere bitten wir dringend um ein schnelles und entschlossenes Handeln bei den Bemühungen zur Befreiung der Geiseln und um die Unterstützung der Angehörigen in Deutschland.

Wir sehen mit Sorge, dass nun auch im Gazastreifen viele unschuldige Menschen leiden. Die Hamas nimmt dieses Leid nicht nur durch ihre Eskalation der Gewalt in Kauf, sondern treibt die Zahlen ziviler Opfer der israelischen militärischen Reaktion auch bewusst in die Höhe. Terror ist kein Weg zum Frieden. Nur, wenn der menschenverachtenden Ideologie der Hamas Einhalt geboten wird, ist Frieden möglich.

Unsere Gemeinden rufen wir zum Gebet für die Menschen in Israel und dem ganzen Nahen Osten auf. Wir beten um Trost und Beistand für die Opfer des Überfalls, für die Bewahrung und sichere Rückkehr der Entführten, für den Schutz Unschuldiger auf allen Seiten, ein Ende der Gewalt und einen Weg zum Frieden.

Neben dem Gebet rufen wir zu tatkräftiger Solidarität auf. Der Baptistenpastor Martin Luther King hat einmal gesagt: „Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.“ Wir möchten nicht schweigen, wenn Jüdinnen und Juden bedroht werden. In dieser Zeit der Angst stehen wir an der Seite unserer jüdischen Geschwister.

Im Namen des Präsidiums und der Bundesgeschäftsführung des BEFG

Michael Noss                      Christoph Stiba
Präsident                            Generalsekretär

 

Quelle: https://www.befg.de/aktuelles-schwerpunkte/nachrichten/artikel/an-der-seite-unserer-juedischen-geschwister/